Warum braucht die Arbeitswelt vieles neu und anders?

2019-06-20 15:07:00

Ich habe ein wunderbares Modell gefunden, das mir klar dabei hilft, warum in unserer neuen Arbeitswelt - in der alles unvorhersehbarer, komplexer und schneller wird - bekannt unter dem Akronym V.U.C.A - ein anderes Verständnis zu Führung, Managen und Entscheiden benötigt wird!

Das Cynefin Modell nach Dave Snowden, 2007

bisher:

Offensichtlich - eine Entscheidung konnte nach Ursache-Wirkung Prinzip - nach Best Practice getroffen werden 

wahrnehmen - einordnen - reagieren (bsp. Verwaltungen)

wenn es mal schwieriger wurde (Soll-Ist-Abgleich)

Kompliziert - es gibt nicht die einfache Logik/Zusammenhang, vielmehr kann eine Ursache unterschiedliche Wirkungen bedingen - hier lernte die Organisation Good Practice - 

wahrnehmen - analysieren - reagieren

heute finden wir häufig folgendes vor:

Komplex - es gibt keine bekannten Ursache-Wirkung Prinzipien, genaue Vorhersagen können nicht angenommen werden. Entscheidungen müssen unsicher getroffen, und Step by Step beobachtet, was in Erscheinung tritt, gelernt werden - Emergent Practice - lernen anhand von dem was auftritt - 

ausprobieren - wahrnehmen - reagieren

Zeit um sich dem Thema Selbstorganisation zu nähern!

manchmal ist es sogar:

Chaotisch - Versuch und Irrtum, nichts ist vorhersehbar, wer und was auftaucht, welche Handlungsweisen zu was führen - Novel Practice

handeln - wahrnehmen - reagieren

Wichtig erscheint mir in diesem Karussell ganz besonders auf die Dinge zu achten, die gut funktionieren, Bestand haben und sich lohnen zu bewahren. Das gibt Halt und Kraft für die Veränderung.

 

V.U.C.A.: Volatility, uncertainty, complexity and ambiguity 

Volatil: Alles befindet sich in ständiger Veränderung, nichts bleibt wie es ist. Vieles ist flüchtig, alles bleibt in Bewegung. Selbst Veränderungen an sich verändern ihre Dynamik oder Geschwindigkeit. 

Unsicher: Nichts ist mehr vorhersehbar. Verlässliche Prognosen werden unmöglich. Die Zukunft ist ungewiss.

Komplex: Unsere Gesellschaft hat einen Grad an Komplexität erreicht, die für den Einzelnen nicht mehr zu erfassen ist. Die Folgen einer Handlung werden immer schwerer abzuschätzen, weil die Abhängigkeiten zwischen den unterschiedlichsten Faktoren immer mehr und immer dichter werden.

Ambivalent: Unsere Welt bietet heute mehr Möglichkeiten denn je. Es gibt keine eindeutigen Wahrheiten mehr. Schwarz-weiß-Schemata reichen nicht aus. Es ist ungleich schwieriger, in Grautönen zu denken und mit Mehrdeutigkeit umzugehen.